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Nicht schneller, sondern besser!

LOOP: wie KI-Tools kreative Prozesse erweitern

Foto: Werbemonitor LIVE/Christian Mikes

Im Herbst 2023 fand die erste NÖ-Fachkonferenz für Werbung, Werbemonitor LIVE, im stimmungsvollen Conference Center Laxenburg statt. LOOP-Agenturchef Michael John (Mitte) hielt die Keynote „AI in der Kreativ-branche“ und ließ sich mit dem Live-Prompting in ChatGPT und Midjourney über die Schulter schauen. Hier am Bild mit Fachgruppengeschäftsführer Clemens Grießenberger und Fachgruppenobmann Andreas Kirnberger (v. l.)

Die Agentur LOOP mit Hauptsitz in Salzburg setzt sich aus einem internationalen Team von über 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus 42 Nationen, verteilt auf sieben Standorte weltweit, zusammen. LOOP fokussiert sich darauf, Marken wie PUMA, Breitling, Porsche oder Audi bereit für die nächste Generation zu machen. KI spielt mittlerweile in allen Teams eine Rolle. 

Das LOOP-Team nutzt KI-Tools für die alltägliche Optimierung von Kommunikation und Texten – von der Recherche über Sprachgenerierung, Erstellung von Moodboards und Bildretusche bis hin zur Visualisierung von Ideen. Die Anwendungen umfassen zudem Image Generation, Video Generation und GPT-Technologie.

Werbemonitor: Wie beeinflussen KI-Tools eure kreativen Prozesse und die Entwicklung von Kundinnen und Kundenaufträgen?

Christian Ortner: KI-Tools erweitern unsere kreativen Prozesse und die Entwicklung von Kundenaufträgen erheblich. Sie ermöglichen eine schnellere Visualisierung von Konzepten, verbessern die Qualität unserer Arbeit durch präzisere Moodboards und Konzeptentwicklungen und beschleunigen den gesamten kreativen Workflow.

Welche spezifischen KI-Tools haben sich als besonders wichtig für eure Arbeit herausgestellt und warum?

Besonders wichtig sind für uns Midjourney oder Stable Diffusion für AI Image Generation sowie spezifische GPT-Modelle für Texterstellung und Kundeninteraktion. Im Bereich der Retuschearbeiten sind die KI-Erweiterungen in Adobe PS nicht mehr wegzudenken.

Wie habt ihr das intern organisiert? Kann jede/jeder alle Tools, die sich so auftun, verwenden? Oder nur bestimmte?

Nicht jede und jeder kann alle Tools nutzen, das ist am Ende des Tages auch eine Kostenfrage, wobei wir das unkompliziert handhaben. Der Zugang ist abhängig vom Bedarf innerhalb der Projekte. Wir bieten Schulungen an, um sicherzustellen, dass die Teammitglieder mit den relevanten Tools vertraut sind und diese effektiv einsetzen können.

Was hat sich damit an euren Prozessen/Abläufen verändert?

Durch den Einsatz von KI können wir unsere Prozesse effizienter gestalten, schneller auf Anforderungen reagieren und die Qualität unserer Arbeit steigern. Der größte Hebel wird allerdings erst erreicht sein, sobald KI Teil unserer täglichen Tools wird (z. B. bereits in Adobe PS oder über den Microsoft Copilot).

Welche Bedenken oder Herausforderungen bei der KI-Integration sind aufgetreten und wie geht ihr damit um?

Im Endeffekt sind es zwei Herausforderungen – erstens: Wie sind die rechtlichen Rahmenbedingungen? Hier ist vieles noch ungeklärt und Neuland. Wir versuchen, einen möglichst liberalen und pragmatischen Zugang zu verfolgen, zugleich wollen wir unsere Kundinnen und Kunden möglichst frühzeitig über Graubereiche aufklären. Zweitens war es uns wichtig, Bedenken im Sinne von „Die KI ersetzt mich jetzt bald“ möglichst früh zu adressieren. Wir sehen KI nämlich nicht als Bedrohung für Arbeitsplätze, sondern als Chance für Wachstum. Sowohl für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter persönlich als auch für uns als Unternehmen gesamt.

Das Denken in Prompts verbindet technisches und inhaltliches Know-how mit Kreativität und ermöglicht es, bestehende Kompetenzen auf neuartige Weise zu nutzen.

Welche Fähigkeiten musstet ihr euch aneignen, um mit den KI-Tools umzugehen?

Das Erlernen des effektiven Prompt-Writings hat uns gezeigt, dass wir unsere bereits vorhandenen Fähigkeiten (z. B. das Verständnis von Lichtstimmungen, Perspektiven und Kenntnisse über Kunststile) perfekt einsetzen können. Das Denken in Prompts verbindet technisches und inhaltliches Know-how mit Kreativität und ermöglicht es, bestehende Kompetenzen auf neuartige Weise zu nutzen.

Wie kommuniziert ihr Kundinnen und Kunden, dass ihr mit KI-Tools arbeitet?

Wir setzen auf Onboarding-Formate und Workshops, um den Einsatz von KI-Tools transparent zu machen. Zusätzlich bieten wir unseren Kundinnen und Kunden Beratung an, um sie bei der Integration von KI-Tools in ihre eigenen Prozesse zu unterstützen. Als Agentur sehen wir uns hier auch in der Verantwortung, den Wirtschaftsstandort Österreich durch den Einsatz von KI positiv weiterzuentwickeln.

Bringt euch die Nutzung der KI-Tools eine Zeitersparnis?

Der Nutzen von KI-Tools liegt weniger in der Zeitersparnis als vielmehr in der Steigerung des Outputs und dessen Qualität. Wir können somit noch besser auf die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden reagieren. Unser Fokus liegt also darauf, die Arbeit nicht schneller, sondern besser zu machen.

Wirkt sich das auf die Preisgestaltung aus und wenn ja, wie?

Die Effizienzsteigerung durch KI wird es ermöglichen, wettbewerbsfähiger zu kalkulieren und gleichzeitig die Qualität unserer Leistungen zu erhöhen. Das wird sicher auch zu einer Anpassung unserer Preisstruktur führen, wobei der Mehrwert für die Kundinnen und Kunden im Vordergrund steht.

Habt ihr noch Tipps oder einen Appell an die Kolleginnen und Kollegen?

Bleibt neugierig und offen für die Möglichkeiten, die KI bietet und seid bereit, kontinuierlich zu lernen und anzupassen. Die Kombination aus kreativem Talent und KI-Tools verändert gerade vieles im Markt.

Vielen Dank!

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