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Doppelt stark!

PR: die perfekte Kombi von Bild und Text

Foto: stock.adobe.com/Andrey Popov

Was ist wichtiger: Bild oder Text? Wer seine Botschaft rüberbringen will, sollte beidem große Bedeutung zumessen, denn nur eine perfekte Kombination garantiert eine zielführende Kommunikation.

Schlechte Qualität, unpassende Formate, unbrauchbarer Ausschnitt, Schwarz-Weiß statt Farbe, ein Gruppenfoto, auf dem mindestens zwei Personen – vornehm gesagt – unvorteilhaft dreinsehen etc. Es ist tatsächlich erstaunlich, welches Material zu vermeintlichen PR-Zwecken verschickt wird. Ich darf Ihnen verraten: In den Redaktionen gibt es Ordner mit entsprechenden Kuriositätensammlungen – dort möchte niemand landen …

Bilder erregen unsere Aufmerksamkeit ungleich mehr als Texte.

Heute kann jede und jeder mit einem Smartphone Fotos machen, doch das heißt noch lange nicht, dass diese Fotos gut sind. Der Unterschied zu professionellen Fotos ist meist eklatant und ein schlechtes Foto kann die beste Geschichte ruinieren. Manchmal scheitert es an der Qualität, oft an der Auswahl. Eine tolle Karrieremeldung einer Führungskraft mit Urlaubsfoto im  T-Shirt erzielt ebenso wenig die gewünschte Wirkung wie der Bericht über eine gelungene Veranstaltung, wenn auf dem Foto die Menschen nur verschwommen zu sehen sind. Professionelle Fotos zeichnen sich eben nicht nur durch ihre technische Qualität aus, sondern auch dadurch, dass das zu sehen ist, was für genau diese Story wichtig ist.

Die Text-Bild-Schere
Bilder erregen unsere Aufmerksamkeit ungleich mehr als Texte. Ein wesentlicher Punkt ist daher, dass Bild und Text zusammenpassen. Klingt einfach, ist es aber nicht immer – insbesondere, wenn es von Kundinnen- und Kundenseite spezielle Wünsche gibt, wer am Bild sein soll. Wenn zum Artikel „Frauenpower im Unternehmen XY“ allerdings das Foto vom Unternehmenschef gezeigt wird, entsteht eine klassische Text-Bild-Schere. Besonders wichtig ist die Abstimmung auch, wenn als Titel ein Zitat verwendet wird. „Ich wusste, der Aufschlag gelingt“, sagt ein Tennisspieler in der Überschrift, aber im Bild dazu ist ein strahlendes Ballmädchen zu sehen. Das irritiert! Es sollte also die Zitatgeberin oder der Zitatgeber im Bild zu sehen sein. Dann hat man im besten Fall die ideale Kombination von starkem Bild und starkem Text, die beide dazu animieren, den Artikel weiterzulesen.

„Es gibt in den Redaktionen Foto-Kuriositätensammlungen. Dort möchte niemand landen.“

Keine „Stecknadelköpfe“
Apropos Kundinnen- und Kundenwünsche: Da lautet die Devise oft: „Alle müssen aufs Bild“, also das ganze Team, alle Vorstandsmitglieder etc. Der Haken an der Sache: Die Fotos werden in den seltensten Fällen als Panoramabilder publiziert, vielmehr landen sie meist mit der Breite von zwei, im besten Fall drei Spalten in einem Medium. Das bedeutet: Je mehr Menschen am Foto, desto kleiner werden die Köpfe und desto weniger sind die Personen zu erkennen; „Stecknadelköpfe“ heißt das dann im Zeitungsjargon. Wenn es nur eine Person ist, die zu klein gezeigt wird und die Auflösung nicht für eine Vergrößerung reicht, ist es ein „Briefmarkenfoto“.

Diskriminierung im Bild
Die Größe hat für die Bildausschnitte selbst Bedeutung. Wird eine Person groß, die andere klein gezeigt, wirkt Erstere wichtiger als Letztere. Will man Gleichwertigkeit herstellen, sollten die Ausschnitte also möglichst ähnlich gewählt werden – mit gleich großen Köpfen, und wenn sie nebeneinander angeordnet sind, auch ähnlich positioniert. Ein Tipp: Orientieren Sie sich an den Nasen! Wenn diese auf gleicher Höhe sind und sonst ein ähnlicher Ausschnitt (z. B. Brustbild) zu sehen ist, dann passt es. Auch Fotos sollten gendersensibel und mit Rücksicht auf Diversität ausgewählt werden. Das gilt sowohl für Größe und Ausschnitt als auch dafür, was die Darstellung selbst betrifft. Ein Beispiel: Es werden fünf Vorstandsmitglieder eines Vereins gezeigt, vier Männer im Anzug und eine Frau im sommerlichen Spaghettiträger-Shirt. Oder die Imagebroschüre eines Unternehmens, das sich rühmt, einen hohen Frauenanteil in der Führungsetage zu haben, doch auf den Fotos sieht man nur Männer, die sprechen und Frauen, die zuhören. Das Kuriose an der Sache: Eine genderbewusste und diverse Fotoauswahl ist auch im Jahr 2024 noch zeitaufwendig, denn selbst in den bei uns gebräuchlichen großen Fotodatenbanken sind die Geschlechterstereotype deutlich manifestiert. Wer aus diesen Stereotypen ausbrechen will, braucht Zeit zum ausführlicheren Suchen.

Fake-Alarm
Die mitunter mühsame Bildersuche führt direkt zum Thema künstliche Intelligenz, denn mithilfe von KI-gestützter Bildkreation kann praktisch jedes beliebige Bild selbst erschaffen werden. Der Nachteil: Die Authentizität geht flöten. Die Verwendung von KI-Bildern samt aktuellen Tools und Empfehlungen verdient ein Kapitel für sich. Nur so viel sei gesagt: Ich empfehle, KI-Bilder als solche zu kennzeichnen, z. B. mit dem Hinweis „Imagined with KI“ oder mit direkter Angabe des Tools, mit dem das Foto kreiert wurde.

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