Barrierefreiheit im Internet

Ab Juni 2025 wird es ernst! Da tritt das neue Barrierefreiheitsgesetz (BaFG) in Kraft und verpflichtet alle Websites und Onlineshops zu einem barrierefreien Webdesign. Was das genau bedeutet und welche Änderungen Sie zeitgerecht umsetzen müssen.

Komplizierte Navigation, kein Kontakt-Button in Sicht, kleine Schriftgröße auf blassem Hintergrund – barrierefrei im Web geht anders! Eine Selbstverständlichkeit ist es auch 2024 noch nicht. Denn: Eine Website ist erst dann barrierefrei, wenn sie von allen Menschen – unabhängig von ihren Fähigkeiten bzw. Beeinträchtigungen – genutzt werden kann. Inhalte müssen wahrnehmbar, bedienbar und verständlich sein. Das bedeutet: Screenreader müssen Bilder und Buttons korrekt vorlesen, Videos brauchen Untertitel und die Website muss per Tastatur navigierbar sein. Ein klarer Vorteil daran: Alles, was man für die Barrierefreiheit umsetzt, verbessert die Nutzerfreundlichkeit für uns alle!

Facts: Ab wann gilt die gesetzliche Pflicht zur Barrierefreiheit?
Ab dem 28. Juni 2025 wird das Barrierefreiheitsgesetz (BaFG) EU-weit in Kraft treten. Websites und Onlineshops müssen dann barrierefrei gestaltet sein. Ziel des Gesetzes ist es, digitale Angebote möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen.

Was passiert, wenn Sie die Vorgaben nicht umsetzen?
Falls eine Website die gesetzlichen Vorgaben nicht erfüllt, kann eine Marktüberwachungsbehörde einschreiten. Sie fordert auf, die nötigen Anpassungen vorzunehmen. Bei Nichtbeachtung drohen Bußgelder von bis zu 80.000 Euro – oder im Extremfall die Sperrung der Website.

Eine barrierefreie Website hat bessere Chancen, bei Google gut zu ranken!

Warum Barrierefreiheit? Vorteile für jede und jeden von uns!
Barrierefreiheit ist nicht nur eine gesetzliche Verpflichtung, sondern eine riesige Chance. In Österreich leben fast zwei Millionen Menschen mit einer Form von Einschränkung – das sind potenziell viele Kundinnen und Kunden. Aber eine bessere Lesbarkeit, eine klare Struktur und optimierte Bedienbarkeit machen das Surfen für alle Userinnen und User angenehmer. Ein zusätzlicher Pluspunkt: Eine barrierefreie Website hat bessere Chancen, bei Google gut zu ranken! Viele Maßnahmen zur Barrierefreiheit sind für die Suchmaschinenoptimierung wichtig.

Was macht eine Website barrierefrei?
Um eine Website barrierefrei zu gestalten, müssen vier Prinzipien beachtet werden:

1. Wahrnehmbar: Inhalte müssen für alle Nutzerinnen und Nutzer zugänglich sein – das umfasst Alternativtexte für Bilder und flexible Anpassungsmöglichkeiten bei Schriftgröße und Farben.
2. Bedienbar: Alle interaktiven Elemente müssen ohne Maus navigierbar sein, damit sich Userinnen und User leicht zurechtfinden.
3. Verständlich: Texte und Anweisungen sollen einfach und klar, Fehlermeldungen hilfreich und verständlich formuliert sein.
4. Robust: Inhalte müssen sowohl auf aktuellen als auch zukünftigen Technologien korrekt dargestellt werden, damit Hilfsmittel wie Screenreader oder Vergrößerungssoftware damit umgehen können.
   Wie setzt man Barrierefreiheit konkret um?Viele gängige Content-Management-Systeme (CMS) wie WordPress oder Joomla bieten bereits Plugins an, die bei der Umsetzung helfen.

Hier ein paar weitere konkrete Tipps:

• HTML-Semantik: HTML-Elemente wie <header> für Kopfbereiche und <nav> für die Navigation sollen korrekt verwendet werden.
• Alt-Texte für visuelle Inhalte: Jedes Bild braucht eine Alt-Text-Erklärung, um von Screenreadern beschrieben werden zu können.
• ARIA-Labels: Bei Schaltflächen, die nicht eindeutig beschriftet sind, helfen ARIA-Labels dabei, zusätzliche Informationen bereitzustellen.
• Fokusmanagement: Interaktive Elemente müssen mit der Tastatur zugänglich und in einer logischen Reihenfolge erreichbar sein.
• Farbkontraste: Text und Hintergrundfarben müssen in einem ausreichenden Kontrast stehen, damit Inhalte bei Sehschwächen gut lesbar sind.
• Responsive Design: Inhalte müssen sich an verschiedene Bildschirmgrößen anpassen.

Muss jetzt jede und jeder ihre bzw. seine Website neu bauen?
Nein! Oft reichen schon ein paar gezielte Anpassungen, um die Barrierefreiheit zu verbessern. Auch Baukastensysteme wie Squarespace, Wix oder Jimdo bieten Anleitungen, die dabei helfen sollen.

Jetzt anfangen!
Bis zum 28. Juni 2025 bleibt noch etwas Zeit, aber je früher Sie starten, desto besser! Mein Tipp: Machen Sie gleich einen kostenlosen Website-Check und finden heraus, wo Ihre Seite steht und welche Anpassungen nötig sind.